"...Der Zugang zu Mobiltelefonen und Computern hat in Verbindung mit der globalen Reichweite und engmaschigen Verbreitung des Internets eine Vielzahl von Wegen geschaffen, durch die es möglich ist, Worte und Bilder sofort in die entferntesten und abgeschiedensten Winkel der Welt zu schicken: Diese Möglichkeit war für die früheren Generationen undenkbar. Insbesondere die jungen Menschen haben das enorme Potential der neuen Medien erfaßt, Verbindung, Kommunikation und Verständnis unter Menschen und Gemeinschaften zu fördern. Sie nutzen diese Medien, um sich mit ihren Freunden auszutauschen und neue zu treffen, um Gemeinschaften und Netze zu schaffen, um Informationen und Nachrichten zu suchen, um eigene Ideen und Meinungen mitzuteilen. Viele Vorteile entstehen aus dieser neuen Kommunikationskultur: Familien können in Verbindung bleiben, selbst wenn sie durch enorme Entfernungen getrennt sind, Studenten und Forscher haben einen leichteren und unmittelbareren Zugang zu Dokumenten, Quellen und wissenschaftlichen Entdeckungen und können daher von verschiedenen Orten aus zusammenarbeiten; überdies erleichtert der interaktive Charakter der neuen Medien dynamischere Formen des Lernens und der Kommunikation, die zum sozialen Fortschritt beitragen..."


Der Papst möchte auf positive und konstruktive Weise zeigen, welche Möglichkeiten für denjenigen, der sie benutzt und mit ihnen „lebt“, in den neuen digitalen Technologien stecken. Wir beginnen damit, einige der Charakteristika aufzuzählen, die für diese Technologien typisch sind.
-die Erreichbarkeit durch Handys und das Internet
-Genauigkeit des Internets
-weltweite Verbreitung durch das Internet


Diese Charakteristika eröffnen als neue Möglichkeiten:
-viele Wege, unmittelbar mit anderen zu kommunizieren, auch über große Entfernungen hinweg. 
Die digitalen Technologien erlauben es ihren Nutzern, sich durch die spezifischen Modalitäten gleichzeitig an einem Ort zu befinden. Die Nutzer können auf diese Weise mit den neuen Technologien eine Beziehung aufrecht erhalten, obwohl zwischen ihnen eine große Distanz sein mag, indem sie sich beide in einem „kommunikativen Ambiente“ aufhalten. In diesem sind die Nutzer nicht nur einfache Nutzer von Technologien, sondern Personen in einer Beziehung der Kommunikation miteinander. In diesem Sinne sind es „wahre“ Personen, auch wenn sie durch ein technologisches Interface gefiltert werden. 

-Möglichkeit für die Jugend, neue Bekanntschaften zu machen und neue Gespräche zu beginnen
Die Jugendlichen können dank der neuen Technologien ihre lokalen Gemeinschaften verlassen. Neue Orte werden durch neue Kommunikationen erreicht (Audiobotschaften, Video, Fotos, Sofortmitteilungen, Telefonkonferenzen etc.) und bilden neue Modalitäten von Beziehungen. Im Vergleich zu einer Zeit, als die einzige Möglichkeit des Kommunizierens der Briefwechsel, das Telefon und das persönliche Treffen waren, können die Jugendlichen heute stattdessen mit neuen Verbindungsmöglichkeiten experimentieren, die auf diesen „alten“ basieren. Die elektronische Post, die Chatlines, die Videokonferenzen, SMS, soziale Netzwerke, Foren werden so zu den neuen Kommunikationskanälen junger Menschen. 

- Möglichkeit, sich besser zu verstehen
In der ganzen Welt neue Personen kennenlernen, Freunde mit anderen Religionen, Kulturen und Bräuchen als den unseren treffen, dies öffnet den Weg nicht nur einer besseren Verbreitung von Informationen und Wissen, sondern auch zu einer immer besseren gegenseitigen Verständigung. Besonders die Jugend, die auf natürliche Weise für Freundschaften und Aufnahme des fernen „Anderen“ offen sind, kann unter dieser universalen Dimension der neuen Technologien aufblühen und damit ihre Freunde besser verstehen, auch die auf der anderen Seite der Welt. Die geographischen Distanzen zu verkleinern bedeutet auch Mauern des Nichtverständnisses, der Ignoranz, des Unterschiedes und der Abgeschiedenheit niederzureißen. 

-Möglichkeit neue Freundeskreise aufzubauen 
Oft wird von Seiten der Jugendlichen darüber geklagt, dass es eine Tendenz gibt, sich in einer Art narzisstischem Individualismus in sich selber zu verschließen. Die neuen Technologien, die in den Begriffen „Freundschaft“ und „Gemeinschaft“ ihre grundlegenden Konzepte haben, können den Jugendlichen helfen die Idee der Gemeinschaft neu zu denken und die freundschaftlichen Beziehungen in einer Öffnung für den Nächsten zu begreifen. Natürlich bleiben die Problematiken präsent, die mit dem Gebrauch der neuen Technologien zusammenhängen, es bleibt jedoch für unsere Jugendlichen ein Platz offen, in dem sie die „Möglichkeit“ von Freundschaften erfahren können, als Werte, die vereinen und dem Leben Substanz geben. 

-Die Möglichkeit mehr Informationen und Nachrichten aus der Welt zu haben
Jugendliche sind gierig nach Informationen und Nachrichten. Es sind nicht immer die traditionellen Kommunikationsmittel, die diesen Wissensdurst befriedigen können, der oft auch versteckt ist. Das Internet kann mit seinen neuen Technologien den Jugendlichen viele Wissensquellen erschließen, auch alternativ zu den am weitesten verbreiteten Nachrichtenagenturen, die selber oft auch nicht der Tendenz gegenüber immun sind, uniform zu sein und die Nachrichten zu vereinfachen, anstatt sie zu vertiefen. Durch das Internet haben die Jugendlichen die Möglichkeit, Nachrichten aus der ganzen Welt zu empfangen, aus Quellen, die wirklich vertrauenswürdig sind, weil sie an Ort und Stelle sind, und dadurch eine Sicht der Dinge bekommen, die vielleicht anderenorts ausgeschlossen ist. Das Internet kann so ein Bildungswerkzeug werden, das die Jugendliche dazu anregt, mehr zu wissen und sie so in einem neuen Geist der Teilnahme und der Verantwortung in Sachen der Welt, die für den Menschen nötig sind, erzieht.

-Die Möglichkeit Meinungen und Ideen auszutauschen
Das Internet bietet nicht nur Informationen. Im Netz können sich wichtige Orte des Meinungsaustausches bilden. Orte in denen die Ideen nicht nur propagiert und auf eine dogmatische Weise ausgesprochen werden, sondern wirklich geteilt werden können. Die Ideen im Netz schaffen so authentischen „Meinungsaustausch“ darüber hinaus kann „die persönliche Erfahrung“ der Begegnung im Netz, wo Werte ausgetauscht werden, auch als Ort christlichen Zeugnisses fungieren.

Es gibt auch andere Möglichkeiten des Netzes: 

-Kontakt mit der Familie halten, auch wenn sie weit entfernt ist
-Interaktivität, die das Lernen erleichtert
-sozialer Fortschritt, der von der Verbreitung der neuen Technologien angeregt wird, und der dem Wissen und dem Lernen größere Möglichkeiten bietet.